Das Bildwort Jesu vom Weinstock aus dem Johannes-Evangelium 15,1-17
Die Bedeutung des Abendmahles / der Eucharistie

Dieses Bildwort Jesu ist entnommen aus der Abschiedsrede Jesu beim letzten Abendmahl mit seinen Aposteln. Zu Recht darf deshalb angenommen werden, dass Jesus damit seinen Schülern die Bedeutung des Abendmahles / der Eucharistie erklärt, die er ihnen als fortwährende Feier aufgetragen hat mit den Worten: Tut dies zu meinem Gedächtnis (Lukas-Evangelium 22,19)! Viele Christen wissen nichts von der wirksamen und beschenkenden Gegenwart des gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus im Abendmahl / in der Eucharistie und haben deshalb auch nicht das Bedürfnis, ihn selbst, sein Beispiel, seine Worte und seine heilenden und heiligenden Segnungen in und mit den verwandelten eucharistischen Gaben von Brot und Wein in sich aufzunehmen. In Jesus bleiben, das meint eben nicht nur, seine Worte in sich aufzunehmen, sondern auch ihn selbst, sein Beispiel und seine heilende und heiligende Liebe in und mit den eucharistischen Gaben in sich aufzunehmen. Wer die Gegenwart Jesu und seine Gemeinschft im Abendmahl / in der Eucharistie nicht Sonntag für Sonntag sucht, der bringt sein Leben in Gefahr und braucht sich nicht zu wundern, wenn die böse Macht der Sünde in seinem Leben immer mehr die Oberhand gewinnt. Denn wir können die Macht der Sünde in uns nicht aus eigener Kraft beherrschen. Nur der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus kann die Sünde in uns beherrschen, uns befreien, heilen und mit seiner Liebe beseelen (vgl. Römerbrief 7 und 8).

Hier die Worte Jesu beim letzten Abendmahl:

1 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab,
und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
3 Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
4 Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.
Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt,
so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
6 Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt.
Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7 Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben,
dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
8 Mein Vater wird dadurch verherrlicht,
dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist
und damit eure Freude vollkommen wird.
12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
13 Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt,
dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.
Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
17 Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

Dr. Bernhard Dalkmann
dalkmann (at) sdf-eu.org
07.08.2007


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